Vollversammlung 2009 des KJR Olpe
Bericht der Siegener Zeitung
Kreisjugendring-Chef sauer über "Rauswurf" aus Ausschuss / Lösung gefunden
Der Ehrenpreis des Kreisjugendrings wurde in diesem Jahr im Gedenken an Elisabeth Schmelz (verst.) nicht vergeben.
Im Rahmen der Vollversammlung des Kreisjugendrings Olpe (KJRO) wurde am Donnerstagabend der "Wicki"-Förderpreis an die DLRG-Ortsgruppe Oberhundem übergeben. Der Verein hatte, nachdem die Gemeinde Kirchhundem vor vier Jahren das sanierungsbedürftige Hallenbad in Oberhundem schloss, das Heft selbst in die Hand genommen. Denn den 370 Mitgliedern wurde mit der Schließung auch "das Zuhause" genommen.
Es wurde ein Trägerverein ins Leben gerufen und mit großer, ehrenamtlicher Beteiligung das Schwimmbad vollkommen entkernt und vom Keller bis zum Dach neu aufgebaut. Am 22. August 2008 wurde das "Bad am Rothaarsteig" eingeweiht. Die DLRG-Ortsgruppe Oberhundem ist stolz auf ihr Schmuckstück, hat aber auch 1,7 Mill. Euro Schulden und eine Unterhaltungsverpflichtung für 25 Jahre am Bein. Vorsitzender Carsten Picker stellte in der Versammlung die umfangreichen Aktivitäten der Ortsgruppe vor. Dabei kam zum Ausdruck, dass besonders die Jugend sehr rege ist. Durchschnittlich kommen samstags 120 Kinder und Jugendliche zu den Übungsstunden. "Sie sitzen jeden Tag am Becken und passen auf, dass nichts passiert", betonte der Vorsitzende, der gemeinsam mit einigen Jugendlichen den Preis, der für eine gute, witzige und kreative Idee steht, entgegennahm. Das Preisgeld von 300 Euro, das Georg Duwenhögger namens der Volksbanken überreichte, will der Verein für die Nachwuchsförderung einsetzen.
Der "Wicki"-Ehrenpreis wurde in diesem Jahr nicht vergeben: Als Trägerin war die ehemalige Jugendreferentin des Sängerkreises Bigge-Lenne, Elisabeth Schmelz ausgewählt. Die Lennestädterin hat sich in großartiger Weise in der Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen verdient gemacht. Sie verstarb vor wenigen Wochen nach kurzer, schwerer Krankheit. Im Gedenken an die Verstorbene wurde daher in diesem Jahr auf die Vergabe des Sonderpreises verzichtet.
Kreisjugendring-Vorsitzender Stefan Kämpfer freute sich, dass ihm die Vertretungen der offenen Jugendfreizeitstätten, des BDKJ, der Evangelischen Jugend, der Gewerkschaftsjugend, der Jugendfeuerwehr, des Jugendrotkreuzes, des Kinder- und Jugendwerks der AWo, der Musik-, Sänger-, Sport- und Wanderjugend volles Vertrauen aussprachen. So stellte er seine Überlegungen ein, ob er als KJRO-Vorsitzender weitermachen soll. Grund war die Entscheidung der Politik, die ihn nach langjähriger Mitarbeit nicht mehr in den Jugendhilfeausschuss des Kreises Olpe wählte. Bislang waren dort drei Mitglieder des Kreisjugendrings stimmberechtigt, nun sind es mit Reinhard Geuecke und Markus Feldmann nur noch zwei. Der Hauptausschuss des Kreisjugendrings hatte daraufhin einen Antrag gestellt, Stefan Kämpfer als beratendes Mitglied aufzunehmen.
Die neue Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses des Kreies Olpe, Irmgard Grebe-Quast (CDU), bedauerte "den Schaden", den sie der ungünstigen Konstallation der Listen zuordnete. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass der Antrag, der von CDU und SPD gleichermaßen unterstützt worden sei, in der nächsten Kreistagssitzung positiv entschieden würde. "Es wäre ein Ausdruck der Wertschätzung für Stefan Kämpfer und ein Ausdruck für die gute Arbeit des Kreisjugendrings." Sie versicherte dem KJRO eine verlässliche Partnerschaft, ließ aber auch nicht außer Acht, dass durch fehlende Mittel die Handlungsspielräume begrenzt sind. "Anfang des Jahres solle ein Team mit allen Beteiligten gemeinsam ein Ziel definieren, wo wir am Ende der Legislaturperiode stehen", so Irmgard Grebe-Quast. "Jeder ist aufgefordert, Vorschläge einzubringen. Aber alles soll transparent, fair und bei gegenseitigem Respekt geschehen."
Als Hausherr begrüßte der neue Lennestädter Bürgermeister, Stefan Hundt, die Vertreter der Vollversammlung: "Ich ziehe den Hut vor der Arbeit des Kreisjugendrings. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, Jugendlichen eine Perspektive zu geben und sie mitzunehmen." Auch die Stadt wolle sich dieser Aufgabe stellen und eine Fachkraft für Jugend und Soziales einstellen. Sie soll eine Verbindungsstelle nach außen sein, mit den Jugendverbänden kooperieren und aktiv mitwirken bei der Umsetzung städtischer Projekte aus dem Jugendbereich", sagte Hundt. Dem KJRO sicherte er eine gute Zusammenarbeit zu.