Aus unserer Vergangenheit

Plakataktion 2020

„Weil wir wählen können! Jugendarbeit im Kreis Olpe: Für Demokratie und Menschenfreundlichkeit“

Ein Gespräch mit Stefan Kämpfer, Vorsitzender des Kreisjugendringes Olpe

Der Kreisjugendring Olpe hat im Vorfeld der Kommunalwahlen eine Plakataktion gestartet, bei der mit sechs unterschiedlichen Motiven insbesondere junge Menschen dazu aufgerufen werden, aktiv von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Herr Kämpfer, der Kreisjugendring  Olpe ruft Wahlberechtigte auf, sich aktiv an der Kommunalwahl  zu beteiligen. Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Plakataktion?

Der Kreisjugendring als Dachverband  vertritt die Träger der Angebote der Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Olpe. Bei der Kommunalwahl am 13. September sind bereits junge Menschen ab 16 Jahre aufgerufen, zur Wahl zu gehen. Und diese Altersgruppe wird in den Jugendgruppen, Jugend-einrichtungen und Vereinen verstärkt erreicht. Ca. 80% der 14 – 19jährigen sind z. B. bundesweit in Sportvereinen, kirchlichen Jugendgruppen, Naturschutzgruppen und anderen Jugendverbänden, Schülervertretungen oder Theater- bzw. Musikgruppen engagiert.

Warum ist es der Kinder- und Jugendarbeit so wichtig, die Jugendlichen zur Wahrnehmung ihres Wahlrechts zu motivieren?

Jugendarbeit insgesamt – nicht nur im Kreis Olpe – verfolgt das Ziel, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Entwicklung zu fördern, sie zur Mitbestimmung und gesellschaftlichen Mitverantwortung zu befähigen. Demokratie, Weltoffenheit und Menschenfreundlichkeit gehören dabei zu den Grundprinzipien der Jugendverbände und Jugendgruppen. Aber wir  stellen auch  fest, dass eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre nicht unbedingt ein Selbstläufer ist und dass insbesondere junge Erstwähler nicht automatisch von ihrer Mitbestimmungsmöglichkeit Gebrauch machen. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Heranwachsenden sehr wohl in der Lage sind, verantwortlich zu handeln, Entscheidungen zu treffen und ihr Verhalten auch zu reflektieren. Wir können sie auf diesem Weg stärken und begleiten und haben nicht zuletzt aus diesem Grund bewusst den Titel „Weil wir wählen können! Jugendarbeit im Kreis Olpe: Für Demokratie und Menschenfreundlichkeit“ gewählt.

Warum setzen Sie gerade auf Plakate?

Wir möchten mit den sechs unterschiedlichen Plakaten, die bewusst nicht parteipolitisch ausgerichtet sind, den Aufruf zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und zur Ausübung des Wahlrechtes  optisch unterstützen. Natürlich ist das Thema „Kommunalwahl“ auch in den Jugendgruppen und den Offenen Jugendfreizeiteinrichtungen vor Ort präsent und wird dort  aktiv diskutiert. Unsere Plakate hängen als zusätzlicher Baustein an vielen Stellen aus, z. B. in den Volksbanken im Kreis Olpe, in den weiterführenden Schulen, den Rathäusern und im Kreishaus sowie in allen Offenen Jugendfreizeiteinrichtungen.

Reicht das aus?

Natürlich haben wir uns frühzeitig Gedanken gemacht, wie wir möglichst viele junge Menschen erreichen können. Aus diesem Grund nutzen wir neben der Thematisierung im direkten Austausch mit unserer Zielgruppe und dem öffentlichen Aushängen der Plakate als drittes Standbein noch die sozialen Medien, um auf unsere Aktion aufmerksam zu machen. Die Kommunikation über die sozialen Netzwerke gehört heute zum Leben insbesondere junger Menschen dazu, und nahezu 100% aller Jugendlichen verfügen über ein entsprechendes Smartphones. Die Jugendarbeit hat diese „Zeichen der Zeit“ selbst längst erkannt und nutzt sie erfolgreich im Austausch mit den jungen Menschen.

Herr Kämpfer, zum Abschluss die Frage, warum die Jugendarbeit im Kreis Olpe in diesem Jahr so offensiv mit dem Thema „Kommunalwahl“ umgeht?

Politische Bildung gehört schon immer zum Aufgabenspektrum der Kinder- und Jugendarbeit. Mit Sorge beobachten wir aber, dass in letzter Zeit auch Strömungen an Bedeutung gewinnen, die nur noch wenig zu tun haben mit Demokratie, Weltoffenheit und Menschenfreundlichkeit. Und die gezielt versuchen, junge Menschen für ihre Sichtweise zu gewinnen. Genau da setzt unser Auftrag an. Jugendarbeit ist Vorbild und lebt Demokratie: Sie motiviert junge Menschen dazu, sich an Entscheidungen zu beteiligen. Jugendarbeit befähigt junge Menschen zur aktiven Mitgestaltung der freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft durch eigenverantwortliches und selbständiges Denken bzw. Handeln und kritisches Hinterfragen.

 

Bild: Kreisjugendring Olpe

Auf dem Bild von links nach rechts: Tim-Lukas Schäfer (BDKJ Kreisverband Olpe), Stefan Kämpfer (Vorsitzender KJR Olpe), Michelle Neuschulte (BDKJ Kreisverband Olpe)
Klaudia Tichy (Gewerkschaftsjugend  des DGB Kreisverband Olpe und IG Metall Olpe), Michaela Vierbücher (Offene Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Olpe sowie Aufsuchende Jugendarbeit im Kreis Olpe), Hannah Reifenrath (Sportjugend im KSB Olpe e.V.)
sowie nicht auf dem Bild Lisa Lezian (Evangelische Jugendarbeit im Kreis Olpe)