Aus unserer Vergangenheit
Verabschiedungen 2004
Verabschiedung von Heribert Hunold, Herrn Norbert Lurweg und Herrn Markus Feldmann
Auszug aus der Rede anläßlich der Vollversammlung 2004 des Vorstandes KJR:
Immer wenn Menschen über einen langen Zeitraum miteinander zu tun gehabt und zusammengearbeitet haben, kommt irgendwann der Zeitpunkt wo es heißt, Abschied zu nehmen, wo sich die Wege trennen.
Heute ist so ein Tag des Abschieds, und das gleich in dreifacher Weise: Heribert Hunold, Norbert Lurweg und Markus Feldmann, die alle lange Jahre im Jugendring aktiv gewesen sind und ihn auf ihre Art mitgeprägt haben, werden zukünftig nicht mehr aktiv dabei sein. Aber ich bin sicher, dass, wann immer wir auch ihren fachlichen Rat, ihre Unterstützung benötigen, sie uns gerne weiterhelfen werden.
Ein Abschied hinterlässt stets eine Lücke - es wäre ja auch traurig, wenn wir nichts vermissen würden - eine Lücke die oft nicht so leicht zu füllen ist und das Weiterarbeiten erschwert. Doch ich kann sagen, dass hier und heute, an dieser Stelle, die Dankbarkeit für die viele geleistete Arbeit absolut im Vordergrund steht.
Ich möchte mit meinem Dank bei Dir, lieber Norbert, beginnen, denn bei Herrn Hunold muss ich aufgrund seiner langen Jugendringskarriere - man könnte ihn eigentlich als „Dinosaurier" des Jugendrings bezeichnen - doch etwas weiter ausholen.
Norbert, du hast als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der offenen Jugendfreizeiteinrichtungen im Hauptausschuss und Arbeitskreis „Kommunaler Jugendhilfeplan" des Kreisjugendrings und als Vertreter des Jugendrings im Jugendhilfeausschuss des Kreises Olpe in mehr als 20 Jahren stets engagiert die Belange der offenen Jugendarbeit im Kreis Olpe vertreten.
Aber nicht nur die OT's, KOT's und dezentrale Treffpunkte haben dir am Herzen gelegen, du hast immer auch den gesamten Bereich der Kinder- und Jugendarbeit im Blickfeld deiner Arbeit gehabt.
Als Vertreter der Träger von offenen Jugendfreizeiteinrichtungen war sicherlich die finanzielle Absicherung der Arbeit in diesen Häusern dein Hauptanliegen - oder soll ich sagen dein Steckenpferd - und in den Zeiten, wo das Geld knapper geworden ist, hast du die Interessen der Träger, und damit auch von Kindern und Jugendlichen, auch über den Kreis Olpe hinaus in überörtlichen Gremien engagiert vertreten. Du bist keiner Diskussion aus dem Weg gegangen, wenn sie denn deinem Anliegen in irgendeiner Form genutzt hat.
Nicht zuletzt dein Einsatz für die Volksinitiative „Jugend braucht Zukunft - wir machen Druck!" im vergangenen Jahr, wo es um die finanzielle Absicherung der Jugendarbeit im Land Nordrhein-Westfalen ging, hat gezeigt, wie wichtig dir die Kinder- und Jugendarbeit gewesen ist und hoffentlich auch weiterhin bleiben wird.
Ich weiß nicht, wie viele der über 170.000 Stimmen dir und deinem Einsatz zuzurechnen sind, wie viele Leute du vielleicht persönlich zur Unterschriftenliste begleitet hast, ganz sicher aber hast du in vorbildlicher Art mit zum positiven Ausgang des Volksentscheids beigetragen.
Lieber Norbert, ich könnte noch viele Beispiele dieser Art anfügen, doch da ich weiß, dass du kein Freund großer Reden bist, möchte ich es hiermit auch belassen. Mir bleibt ganz einfach nur noch, auch im Namen aller Mitgliedsverbände des Kreisjugendrings, DANKE zu sagen, DANKE für alles, was Du in der langen Zeit für den Kreisjugendring und damit auch für die Kinder und Jugendlichen im Kreis Olpe geleistet hast, Danke für die viele Freizeit, die du in deine Arbeit investiert hast.
Als kleine Entschädigung dafür möchte ich dir heute Abend als „Dankeschön" einen Gutschein für ein gemütliches Abendessen für dich und deine Frau, die sicherlich oftmals auf dich verzichten musste, überreichen und ebenfalls noch zwei Flaschen guten Wein, bei denen du, wenn du sie dann trinkst, über die „gute alte Zeit beim Jugendring" nachsinnen kannst.
Und eins, lieber Norbert, möchte ich dir an dieser Stelle noch mit auf den Weg geben: Solltest du einmal Langeweile haben oder deine Freizeit dich nicht ausfüllen, die Tür zurück zu uns ist immer offen ....
Lieber Markus, du sollst ebenfalls heute nicht in Vergessenheit geraten, wenn auch vor drei Jahren bereits eine offizielle Verabschiedung aus den Reihen des Jugendrings, damals noch als Vorsitzender, stattgefunden hat.
Denn dein Mandat für den Jugendring im Jugendhilfeausschuss hast du weiter wahrgenommen, eine Aufgabe, die für uns von wesentlicher Bedeutung gewesen ist. Auch wenn für Außenstehende diese Arbeit nicht immer sicht- und greifbar war, für uns besaß sie einen hohen Stellenwert.
Die Vertretung im Jugendhilfeausschuss bedeutet Zeiteinsatz, Einlesen in Protokolle, Nachvollziehen der Gedanken und Überlegungen der Gremien des Jugendrings usw. Du hast das Amt für den Jugendring ganz sicher aus Überzeugung übernommen, und ich kann sagen, wir sind gut damit gefahren.
Manches wird einem ja erst im Nachhinein bewusst, und als ich vor drei Jahren das Amt von dir übernommen habe, erst als stellvertretender Vorsitzender und dann als Vorsitzender, da war mir - ehrlich gesagt - schon auch mulmig zu Mute.
Aber ich habe schnell gemerkt, dass du mir einen „geordneten Laden" übergeben hast, dass deine Ideen und Ziele, die du als Vorsitzender des Kreisjugendrings verfolgt hast, auch meine jetzige Arbeit noch prägen und ich in vielen Bereichen davon profitiert habe.
In deiner neuen Funktion in der Geschäftsleitung des Caritasverbandes des Kreises Olpe wirst du wahrscheinlich nicht mehr soviel Zeit für den Kreisjugendring erübrigen können, doch ich wünsche dir und uns, und eigentlich bin ich mir da auch relativ sicher, dass du weiterhin ein Ohr für die Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Olpe hast, und bei Bedarf ein Ansprechpartner für uns im Kreisjugendring bleibst.
Lieber Markus, auch dir an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön, und auch für dich zwei Flaschen Wein für eine ruhige Stunde zu hause.
So Herr Hunold, nun sind sie an der Reihe, doch wie bereits erwähnt, muss ich bei ihnen etwas weiter ausholen. Sie haben schon für den Jugendring gearbeitet, da war ich noch nicht geboren, geschweige denn dass man überhaupt an mich gedacht hat.
Als erster Jugendpfleger beim Kreis Olpe haben sie vor mehr als 35 Jahren Jugendverbands- und Gruppenarbeit wieder zum Leben erweckt, den Kreisjugendring in seiner jetzigen Form mit aus der Taufe gehoben. Natürlich haben wir uns in all den Jahren weiterentwickelt, stets jedoch standen sie den unterschiedlichen Gremien des Jugendrings mit Rat und Tat zur Seite.
Auf der Burg Bilstein fing alles an, dann folgten sehr schnell die ersten Ferienfreizeiten, internationale Begegnungen und weitere zahlreiche Aktionen des Jugendrings. Alles Dinge, die ohne ihr Zutun, ihr Engagement - und ich wage einmal zu behaupten, dass dies oft auch über ihren dienstlichen Auftrag hinausging - so nicht stattgefunden hätten.
Und dass die Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Olpe entgegen den Entwicklungen in anderen Städten und Kreisen auch in der jetzigen Situation immer knapper werdender finanzieller Mittel einigermaßen beruhigt in die Zukunft blicken kann, ist ganz bestimmt auch mit ihr Verdienst.
Als selbst langjährig aktiver Pfadfinder haben sie sich immer für die Belange der Ehrenamtlichen aus der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt, hatten stets ein offenes, wenn auch mitunter kritisches Ohr für deren Anliegen. Wir haben sie erlebt als jemanden, der unsere Interessen vertreten hat, sogar, wenn ihr Arbeitgeber ab und zu auch einmal anderer Meinung gewesen ist.
Lieber Herr Hunold, fast 40 Jahre Jugendarbeit und damit Arbeit mit dem Kreisjugendring in Worte zu fassen, ist nicht ganz leicht, und aus diesem Grund haben wir versucht, zumindest fotografisch einiges von dem festzuhalten und zu präsentieren, was sie in Verbindung mit dem Jugendring oder Jugendarbeit insgesamt zeigt. Einige der Fotos, zumindest die älteren Datums, werden den ein oder anderen - und hoffentlich auch sie - zum schmunzeln anregen, aber wie gesagt, auch am Urgestein des Kreisjugendrings gehen 40 Jahre eben nicht ganz spurlos vorbei.
Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier, um mit den Worten des Liedes zu sprechen, welches gerade die Fotos untermalt hat. Lieber Herr Hunold, wenn sie auch von nun an nicht mehr für den Kreisjugendring aktiv sein werden, gleichwohl gehen sie ebenfalls nicht so ganz. Es bleiben Erinnerungen, es bleiben die Dinge, die durch ihre Mitarbeit ins Leben gerufen wurden und noch heute bestehen. Sie haben Spuren bei uns hinterlassen, haben uns ab und an dabei - ich gehe davon aus unabsichtlich - auch auf die Füße getreten, doch insgesamt möchte ich an dieser Stelle in aller Deutlichkeit betonen, dass der Kreisjugendring ohne ihr Mittun nicht das geworden wäre, was er heute ist. Dafür ein ganz herzliches „Danke Schön"!
Aber ich möchte an dieser Stelle auch nicht ihre Frau vergessen, die sicherlich manchen Abend und manches Wochenende auf sie verzichten musste. Wir haben die Tage und Stunden nicht gezählt, doch wenn sich einmal jemand die Mühe machen würde, es käme bestimmt eine menge Zeit zusammen. Auch ihnen, liebe Frau Hunold, ganz herzlichen Dank für das Verständnis. Der Blumenstrauß ist als kleine Entschädigung zu verstehen, doch auch bei der Auswahl unseres Abschiedsgeschenkes haben wir bewusst an sie gedacht.
Lieber Herr Hunold, wir wissen alle, dass sie schon immer ein reiselustiger Mensch gewesen sind - wahrscheinlich rührt daher auch ihr großes Interesse für die Ferienfreizeiten des Jugendrings - sie sind als überzeugter Camper viel herumgekommen, zuletzt zu Fuß auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela.
Der Kreisjugendring, und alle Mitgliedsverbände haben sich daran beteiligt, möchte ihnen zum Abschied einen Reisegutschein überreichen, der sie nicht nach Süden führen soll, sondern in den Norden. Genauer gesagt auf einen Kurztrip nach Schweden. Den Zeitpunkt können sie selbst bestimmen, den Rest übernehmen wir.
Doch das soll nicht alles sein: Der Kreisjugendring verleiht seit geraumer Zeit regelmäßig den so genannten „Wicki-Preis" für besondere Aktionen oder Leistungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Der Jugendtreff Milchenbach, wie vorhin gesehen und gehört, ist sicherlich ein sehr gutes Beispiel dafür.
Aber auch sie, Herr Hunold, erscheinen uns als ein würdiger Kandidat für eine solche Auszeichnung. Fast 40 Jahre erfolgreiche und vertrauensvolle Arbeit mit und in den unterschiedlichen Gremien des Kreisjugendrings, das muss erst mal jemand nachmachen. Und aus diesem Grund haben wir uns entschieden, ihnen heute einen, den ersten „Ehrenwicki" zu verleihen. Sehen sie es als Erinnerung an die Zeit mit uns, die vielen gemeinsamen Aktionen, die sicherlich auch bei ihnen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.